Kitekurs in der Stagnone von Marsala

Kitekurs in der Stagnone von Marsala. Ein toller Platz für alle, die das Kiten lernen möchten.

Über die Stagnone von Marsala habe ich ja schon mehrfach berichtet. Die Stagnone, eine Lagune vor der Küste Marsalas, hat Bedingungen für Kiter, die in Europa in dieser Konstellation einzigartig sind. Manche Marsaleser sagen sogar, weltweit einzigartig. Die günstigen Bedingungen sind flaches Wasser über hunderte von Metern, also vom Strand der Stagnone bis zur Insel Santa Maria, die wiederum durch die Isola Grande geschützt ist. Auch zwischen der Insel Santa Maria und der Isola Grande kann man stehen. Der Wind ist dort meist so gut, dass man kiten kann, aber aufgrund des niedrigen Wassers gibt es keine hohen Wellen. Ein Traum-Tummelplatz also für alle Kite-Anfänger und die, die Kite im Freestyle praktizieren möchten oder eben im sicheren Gewässer. Selbst die Weltmeister im Freestyle Kiten kommen in die Stagnone, um zu üben, da die Bedingungen nirgends besser sind. Daher trifft man hier alle Nationen, auch jede Menge Deutsche.

Bei gutem Wind geht es in der Stagnone dann auch zu wie auf der Autobahn, ziemlich viel Verkehr. Um die Mittagszeit ging das noch als ich das Bild gemacht habe, aber gegen später war es wirklich ziemlich voll. Im Hintergrund ist die Insel Santa Maria zu sehen:

Kitekurs in der Stagnone von Marsala

Ich begleite also meinen Sohn zum Kitekurs, der insgesamt 8 Stunden dauert. Von den Profis höre ich immer, dass es einfach wäre das Kiten zu erlernen. Wenn man aber mit den „Normalos“ spricht, dann bekommt man erzählt, dass es doch nicht so ganz einfach ist und manche unter Umständen Wochen oder gar Monate brauchen bis sie sich überhaupt ein paar Minuten auf dem Brett halten können.

Der Lehrer Andrea Alagna erklärt, das Kiten ist wie das Auto fahren. Auch hier muss man sich um viele Dinge gleichzeitig kümmern, gucken, blinken, kuppeln, schalten, nochmal gucken, Gas geben und dann los.

Und dann gehts los…

In der ersten Stunde erfolgt eine ausführliche Einweisung in die Ausrüstung, den Wind und das Auf- und Abbauen* des Kite. Hier sieht man, wie die 25 Meter langen Leinen vorbereitet werden, um sie anschließend Knoten frei mit dem Schirm zu verbinden:

Anschließend wird alles wieder aufgerollt und gegen den selbständigen Abflug gesichert. Erst dann zieht man sich den Neopren und das Trapez an. Sicherlich macht das jeder anders, aber Andrea ist sehr auf Sicherheit bedacht und demonstriert es auch:

Andrea ist quasi ein „Fliegender Kite-Lehrer“, er hat alles, was er braucht, angefangen von einer Dusche, Neoprenanzüge und auch Kite-Schirme* in allen Größen in seinem Bus. Man glaubt es kaum, aber zum kiten benötigt man doch einiges an Zubehör: Das Kiteboard*, der Schirm und eine Luftpumpe* dazu, die Schnüre*, der Trapezgürtel mit Haken*, einen Helm* und natürlich der bereits erwähnte Neoprenanzug*. Der Vorteil des Busses ist eindeutig die Flexibilität. Wenn bereits viele Kiter auf dem Wasser sind, oder der Wind nicht optimal ist, dann kann er sich in seinen Bus setzen und seine Kite-Schule kurzerhand an den Ort bringen, den er für besser befindet. Das fand ich schon mal toll, denn so waren die Bedingungen immer optimal.

Kontakt zu Andrea für einen Kitekurs in der Stagnone von Marsala

Übrigens, wer an einem Kite-Kurs interessiert ist, dem kann ich Andrea wirklich wärmstens empfehlen. Er ist auf Facebook unter „Andrea Alagna“ zu finden, oder über seine Homepage: www.marsalakitesurf.com oder über Whatsapp: 0039 348 568 5739. Er arbeitet seit sieben Jahren als Kite-Lehrer und hat daher viel Erfahrung und das merkt man deutlich.

Fertig angezogen geht es an die praktischen Übungen, die Andrea meinem Sohn auf Englisch erklärt:

Gell, ich muss ja schon mal erwähnen, um diese ganzen Bilder und die Filme zu machen, musste ich mich mit meinem Handy ins Wasser begeben, immer mit dem Risiko, dass mich einer über den Haufen fährt und mein Handy dann Schrott ist. Auf dem Bild oben sieht man, wie weit ich hinauslaufen musste, um die ganzen Bilder und den Film zu machen, aber es ist mir gelungen 🙂 … und man sieht, wie flach immer noch das Wasser ist:

So fährt der Profi

Um mal einen kleinen Vorgeschmack zu geben, was Andrea so drauf hat, hier ein kurzes Video:

So sieht dann der Start aus, ähnlich wie beim Snowboarden:

Es ist nicht ganz einfach

Aber keine Angst, es ist nicht so, dass man nach der theoretischen Einweisung gleich aufs Brett stehen muss. Zuerst lernt man den Kite, also den Schirm, ohne Brett in der Luft zu halten. Ich hab’s auch probiert, aber ich kann euch sagen, das ist alles andere als einfach! Erst nach stundenlangem üben und erst dann, wenn der Lehrer sieht, dass man das kann, dann geht es auf das Board. Andrea hat auch Nerven wie Drahtseile und macht das wirklich Klasse.

Einen Film von meinem Sohn, wie er dann fährt, den darf ich leider nicht veröffentlichen. Aber es ist ihm tatsächlich gelungen, nach den 8 Stunden Unterricht mit dem Kite zu fahren. Er fand es wirklich toll!

Die Kosten

Wen es interessieren sollte, wie viel so ein Kurs kostet, bei Andrea sind es 300 € für eine Person mit 8 Stunden Umfang, oder 250 € für eine Person mit 6 Stunden Umfang. Sind es mehrere Personen, die teilnehmen, werden die Kosten für den einzelnen geringer. Aber das muss man bei Interesse dann mit ihm selbst klären. (Stand 2018)

Und hier nochmal praktische Infos für einen Urlaub auf Sizilien: Infos

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