Sizilianisches Streetfood

Sizilianisches Streetfood. Seit die Fritteuse erfunden wurde, gibt es auch sizilianisches Streetfood – so macht es jedenfalls den Anschein.

Neulich sagte meine Freundin im Scherz, die sizilianische Küche ist ganz einfach, du brauchst nur eine Fritteuse*! Diesen Eindruck kann man tatsächlich beim Fastfood bekommen, wenn man an die Arancine denk, die Panelle oder an die frittierten Fische, die es auch auf jeder Speisekarte gibt.

Ist wirklich alles frittiert?

Eigentlich ist die sizilianische Küche aufwändig. Es sind oft viele Zutaten und Gewürze für ein typisches und schmackhaftes Gericht notwendig. Wenn es einmal schnell gehen muss, dann ist das seit der Erfindung des frittierens* kein Problem mehr. Aber nicht alles ist frittiert.

Schnelle Küche ist auch lecker

Da Italiener abends aufgrund der hohen Temperaturen meistens sehr spät essen, ist es nicht so, dass sie bis dahin keinen Hunger haben. Bis zum Abendessen, das etwa zwischen 20 und 22 Uhr stattfindet, haben auch die Sizilianer Hunger. Deshalb isst man zur Überbrückung gerne ein Stück Pizza, eine Arancina oder auch Panelle. Das erledigt man sozusagen zwischen Arbeit, Einkauf und dem Abendessen.

Der Aperitif ist ebenfalls eine Art, den Hunger wegen des späten Abendessens zu vertrösten und wird auch noch gerne gelebt. Auch hier sind die kleinen Leckereien meistens aufwändig zubereitet, aber sehr geschmackvoll.

Zwischenzeitlich sind die kleinen Leckereien salonfähig geworden und werden nicht nur zwischendurch gegessen. Es sind kleine Fastfood-Geschäfte entstanden, die nur schnelle und kleine Gerichte anbieten, wie zum Beispiel das Assud in Marsala.

Assud

Das Assud ist ein kleines Geschäft, das sogar außerhalb des Hauptzentrums von Marsala liegt und trotzdem gut besucht ist. Ihren Anfang hatten die Betreiber vor Jahren mit ihrem „Panino“. Das ist ein Brötchen, aus einer alten Mehlsorte* gebacken, das sie bei Streetfood Festen anboten und so großen Anklang gefunden hat, dass daraus eine Geschäftsidee wurde.

Wie auf der Speisekarte zu sehen, bieten sie viele verschieden gefüllte Arancine an, dazu ihre Panini und gebackenes Gemüse. Hier werden mehr Arancine angeboten als Panini. Ich vermute, das liegt nicht nur am Preis, sondern auch daran, dass Sizilianer ihre Traditionen lieben und dazu gehören auch die Arancine.

Abends stehen die Menschen in langen Schlangen vor dem Geschäft und kämpfen um die wenigen, aber begehrten Plätze an den alten Ölfässern*, die vor dem Geschäft stehen. Hier kann man sein Essen mit einem italienischen Bierchen genießen und denen zuschauen, die langsam in die Innenstadt schlendern.

Bei der Bestellung muss man seinen Vornamen angeben und wird dann ausgerufen, wenn das Essen fertig ist. Da der Laden ziemlich klein ist, wartet man in der Regel draußen. Es kann allerdings sein, dass man es nicht hört, wenn man aufgerufen wird, so übernehmen die anderen, die noch in der Schlange stehen diese Aufgabe. Also nicht wundern, wenn man seinen Namen plötzlich von fremden Menschen rufen hört.

Der Qualitätsstandard im Assud ist sehr hoch, daher gehe ich gerne dorthin. Das ist für uns sozusagen der Auftakt für den genüsslichen Wein* danach, oder nach einem ausgiebigen Stadtbummel vorher.

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