Die Salzernte in den Salinen von Marsala

Die Salzernte in den Salinen von Marsala. Mildes Salz, direkt aus dem Meer gewonnen, gut, dass es das noch gibt.

Die Salzgewinnung findet auf Sizilien nur auf der Westseite in Trapani* und Marsala statt. Es ist eine schweißtreibende und schwere Arbeit unter der heißen Sonne und doch hat sich seit dem Mittelalter nichts an dieser Tätigkeit verändert. Die Salzbecken, die entlang des Meeres angelegt wurden, werden nur zwei Mal im Jahr abgeerntet. Es ist jedes Mal beeindruckend und daher habe ich mit Erlaubnis dieser Männer, der sog. Salzbauern, ein kurzes Video gemacht.

Die Salzernte in den Salinen von Marsala

Der Aufbau der Salzbecken

Die einzelne Saline besteht aus mehreren Becken, die durch Kanäle miteinander verbunden sind und in denen das Wasser in immer tiefere Becken transportiert wird. Die einzige Kraft, die das Wasser bewegt, ist die Schwerkraft, da die Becken und Kanäle mit leichtem Gefälle angelegt sind – schon das war eine technische Meisterleistung! Der Boden der Becken besteht aus einer Salz-Schlammmischung, die man auf Sizilien Mammacaura nennt. Die Mammacaura sorgt dafür, dass das Becken abgedichtet ist und das Meerwasser nicht im Boden versickert.

Durch die Verdunstung des Wassers setzt sich das Salz auf dem Boden ab. Es entsteht mit der Zeit eine Fläche, die aussieht wie eine Eisplatte. Das Bild habe ich allerdings in den Salinen von Trapani gemacht:

Die aller oberste Schicht ist das so genannte „gemma di sale*“, also das beste Salz. Es ist ein wertvolles, reines und integrales Produkt, das von vielen Gourmet Köchen geschätzt wird. Es wird auch „Salzkaviar“ genannt, weil es nicht viel davon gibt und auch nicht gerade billig ist. Die knusprigen Kristalle sind nicht scharf wie bearbeitetes Industriesalz, sondern haben einen zarten Geschmack nach Meer.

Das Geräusch, welches im Video zu hören ist, kommt vom Förderband, welches das Salz zu Bergen auftürmt. Bis das Salz verwendet wird, wird es mit alten Dachplatten abgedeckt.

Direkt bei den Salinen gibt es ein Museum in der alten Windmühle, in welcher man viele Informationen über das Salz findet und natürlich auch viele Mitbringsel*. Zur Zeit der Salzernte kann man sich auch anmelden, um bei der Ernte mitzuhelfen. 

Salinen sind ein Magnet für Vögel

Da solche Plätze wie die Salinen auch immer viele Vögel anziehen, ist die Artenvielfalt relativ hoch. Man kann hier Flamingos bewundern und Tiere, die nur in salzhaltigem Wasser überleben können, wie zum Beispiel der Salinenkrebs Artemia. Daher wurde das Gebiet 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Wer aber lieber den Salzbauern zuschaut, der kann sich auch gerne in das Restaurant Mammacaura setzen und dem ganzen Treiben zuschauen:

Von hier aus fahren auch Boote auf die kleine Insel Mozia

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