Typische Vorurteile über Sizilien und die Sizilianer

Typische Vorurteile über Sizilien und die Sizilianer. Über Sizilien und ihre Bewohner gibt es viele Klischees und Vorurteile, hier einmal die typischen aufgezählt.

Vorurteile gibt es über Sizilien und ihre Bewohner wie Sand am Meer. Wenn ich bei Deutschen nur das Wort „Sizilien“ erwähne, enthält der Antwortsatz in 99% aller Fälle das Wort „Mafia“. Das nervt so unglaublich, wie wenn ein Sizilianer hört, dass ich aus Deutschland komme und sein Antwortsatz das Wort „Hitler“ enthält. Es bringt mich beide Male zur Weißglut. Daher heute einmal das Wichtigste der typischen Vorurteile über Sizilien und ihre Bewohner.

Typische Vorurteile über Sizilien und die Sizilianer

„Sizilianer sind alle Faul“

Sizilianer arbeiten in einem anderen Tempo, sie lassen sich vielleicht auch mehr Zeit und rennen nicht so gehetzt durch die Welt wie mancher Deutsche. Den Café zur Vesperpause trinkt man gemeinsam in der Bar, was vielleicht den Anschein erweckt, dass niemand arbeitet. Auch bei 30 Grad im Schatten, da verlangsamen sich die Bewegungen von selbst. Mittags sind die Läden geschlossen und man geht an den Strand, hält Siesta und genießt den Tag. Aber dafür sind die Läden oft bis 21 oder 22 Uhr geöffnet.

„Alle Sizilianer sind Mafiosi“

Ne, die Mafiosi* sind schon lange ausgewandert! Mafiöse Verhältnisse gibt es in anderen Ländern vermutlich weit mehr als auf Sizilien, nur haben sie dort einen anderen Namen. Man denke nur an die Beschaffung der Masken zu Beginn der Coronavirus-Erkrankung in Deutschland und vielem, sehr vielem anderen mehr.

„Auf Sizilien ist immer Sommer“

Auf Sizilien ist genau sowenig immer Sommer wie dass es in Deutschland immer kalt ist. Es gibt auf Sizilien auch einen Winter in denen die Nächte 5° C kalt sein können und durch die hohe Luftfeuchtigkeit sich die Nächte noch viel kälter anfühlen. Es gibt hier genauso Jahreszeiten* wie überall auf der Welt.

„Sizilien ist rückständig“

Wenn ich nur an das Internet denke, das auf Sizilien um ein vielfaches besser funktioniert als in Deutschland. Gut, mit dem Strom gibt es bei Schlechtwetter oft Probleme. Aber zum Beispiel beim Thema Mode, hier wackelt noch die Großmutter mit lackierten Fingernägeln und gelockten Haaren im Designerkostüm abends in’s Restaurant, da sitzen viele deutsche Omis längst auf dem Sofa vor dem Fernseher. Abgesehen davon halten Sizilianer ihre Traditionen hoch, das hat nichts mit Rückständigkeit zu tun.

„Sizilianer sind Muttersöhnchen“

Ein Sizilianer ist kein Muttersöhnchen*, er hält seine Mutter in Ehren. Sie hat ihn schließlich geboren und dafür wird er ihr ein Leben lang dankbar sein und sie über alles und jeden stellen. Das Zusammenleben zwischen Jung und Alt ist noch gang und gäbe, hier bleiben die alten Menschen weniger allein als in Deutschland und deshalb werden auch die Mütter gerne von ihren Söhnen zuhause gepflegt.

„Sizilianer verschwenden zu viel Zeit beim Essen“

Ein Sizilianer hat nie das Gefühl zu viel Zeit am Tisch zu „verschwenden“. Im Gegenteil, für ihn ist das gemeinsame Essen ein Ritual. Hier werden die Neuigkeiten erzählt, Probleme besprochen, diskutiert und natürlich genüsslich und gemütlich gegessen.

Aber…

Die Sizilianer sind wirklich einzigartig, stolz und manchmal etwas eigensinnig. Sie sind so, weil auch die Insel widersprüchlich und manchmal schroff ist, von vielen Herrschern schon besetzt war und nicht nur die Insel mit ihren vielen Kulturschätzen geprägt haben, sondern auch die Menschen.

In jedem Fall sind die Sizilianer genauso liebenswert wie die Insel selbst.

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