Getrocknetes Tomaten- und Fruchtmus. Sizilien schmachtet seit Wochen unter einer Bruthitze, die aber nicht nur Nachteile hat.
In Deutschland, Österreich und Südtirol liegen viele Landstriche unter Wasser. Sizilien schmachtet dagegen seit Wochen unter der Hitze. Ich habe schon einige Sommer auf Sizilien erlebt, aber dieser ist einer der heißesten. Er erinnert mich sehr an das Buch „Io non ho paura„* von Niccolò Ammaniti. Ammaniti beschreibt die heißen Sommer auf Sizilien darin sehr anschaulich und genau so fühlt sich der Sommer in diesem Jahr an.
Aber was macht man bei so heißem Wetter, außer jeden Tag ins Meer zu hüpfen? Man trocknet alles, was man trocknen kann. Getrocknete Tomaten, getrocknete Feigen und in diesem Jahr mache ich auch getrocknetes Tomaten- und Fruchtmus.
Getrocknetes Mus hat den Vorteil, dass es einfach aufbewahrt werden kann und man es portionsweise essen kann, ohne ein Glas zu öffnen, wo vielleicht Reste übrig bleiben.
Getrocknetes Tomatenmus ist eine herrliche Bereicherung zum Beispiel auf einem Käsebrot:
Zubereitung getrocknetes Tomatenmus
Im Prinzip ist die Zubereitung ganz einfach. Was unabdingbar sind, das sind gute und reife Tomaten und Hitze.
Zutaten
2 kg reife Tomaten (geeignet für Tomatensoße) |
Salz |
Oregano |
Backpapier, große Aluschalen |
Zubereitung
Die Tomaten waschen, den Stil entfernen und in einen Topf geben. Nur etwas Wasser hinzufügen, so viel, dass gerade der Boden bedeckt ist und die Tomaten nicht anbrennen. Dann Deckel drauf und bei mittlerer Hitze so lange kochen lassen, bis die Tomaten aufgeplatzt sind. Dabei hin und wieder umrühren.
Jetzt die Tomaten mit hilfe einer Flotten Lotte* zu Tomatensoße verarbeiten. Die Tomaten aber mit einem Abseihlöffel* aus dem Topf nehmen, um zu verhindern, das man zu viel Wasser in die Flotte Lotte gießt und die Tomatensoße zu flüssig wird. Denn nun muss aus der Tomatensoße ein Mus werden und dass bekommen wir hin, in dem wir die Tomatensoße etwas einkochen lassen. Anschließend das Tomatenmus mit etwas Meersalz* und Oregano* würzen.
Die Aluschalen* mit Backpapier* auslegen und das gewürzte Tomatenmus dünn darauf verteilen. Anschließend die Aluschalen in die pralle Sonne stellen und trocknen lassen. Sobald das Tomatenmus so getrocknet ist, dass man es ohne Probleme aus der Aluschale nehmen kann, dann auf einen Rost oder ähnliches legen, damit es auch von unten trocknen kann.
Wenn das Tomatenmus getrocknet ist, kann man es ganz einfach vom Backpapier abziehen. Es hat fast eine Lederartige Konsistenz und lässt sich mit einem Messer nur schlecht schneiden. Daher mit einer Schere in Streifen schneiden, aufrollen und in einer passenden Box aufbewahren.
Wenn man das Frucht- oder Tomatenmus nicht gleichmäßig aufgetragen hat, dann kann es schon passieren, dass es an den dicken Stellen noch nicht ganz getrocknet ist. In dem Fall einfach das Frucht- oder Tomatenleder abziehen und umgekehrt noch nachtrocknen lassen.
Das fertige Tomatenmus könnte fast als vegane Salami durchgehen, wenn nicht der Geschmack so Tomatig wäre. 😉
Getrocknetes Fruchtmus
Getrocknetes Fruchtmus wird ähnlich hergestellt wie getrocknetes Tomatenmus. Allerdings werden die Früchte nach dem Waschen in Stücke geschnitten, mit etwas Wasser gekocht und anschließend mit einem Pürierstab* zu Fruchtmus verarbeitet. Nach dem Pürieren ist das Fruchtmus sehr sämig und schon relativ dickflüssig, sodass ein Einkochen entfällt. Daher kann nun, wie beim getrockneten Tomatenmus beschrieben, weiter verfahren werden.
Für das Fruchtmus kann man alle möglichen Früchte verwenden. Ich habe verschiedene Früchte zusammen gemischt, wie Kirschen, Birnen und Pfirsiche, habe aber auch Pfirsiche und Feigen pur gekocht und getrocknet. Es eignen sich hauptsächlich Früchte, die keinen so hohen Wassergehalt haben.