Sizilianischer Thunfisch, Geschichte und Tradition

Sizilianischer Thunfisch, Geschichte und Tradition. Der Thunfischfang hat eine lange Tradition auf Sizilien, die jedoch aufgrund der Überfischung bald Geschichte sein wird.

Sizilianischer Thunfisch, Geschichte und Tradition

Zwischen Sizilien / Trapani und Favignana hat die Thunfischjagd Tradition. Die Thunfischschwärme ziehen ab März durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer, um zu laichen. Wenn die Fischschwärme im Mai / Juni in den Meerengen bei Sizilien vorbeiziehen, werden Sie von den Fischern in ein System von Netzen mit verschiedenen Kammern getrieben. Die Netze können vier bis fünf Kilometer lang sein. Die Kammern werden immer mehr zusammengezogen und am Ende landen die Thunfische in der letzten Kammer, der sogenannten „Todeskammer“. Hier werden sie mit Enterhacken aus dem Meer gefischt und auf die Fischerboote gehoben. Diese Art des Fischens ist eine überlieferte Technik der Araber.

Durch die ständige Überfischung sinken die Bestände laufend, sodass es schon Jahre gab, als der Thunfischfang in Trapani komplett ausgefallen ist, weil die großen internationalen Fischfangflotten die Thunfische bereits vor ihrer Ankunft vor Sizilien, abgefischt haben.

Den Thunfisch auf diese Art zu fangen wird „la mattanza“ genannt, also im wahrsten Sinne des Wortes „das Abschlachten“. Nach dem Fang wird der Thunfisch direkt zur Weiterverarbeitung in die „Tonnara“ (ein Thunfisch verarbeitender Betrieb) gebracht. Die Tonnara kann heute noch auf Favignana besichtigt werden. Allerdings ist die gut erhaltene und restaurierte Tonnara der Familie Florio heute ein Museum, das einen ausführlichen Einblick in den Thunfischfang gibt.

Produkte aus Thunfisch

Der angeblich geschmackvollste Thunfisch ist der „Gelbflossenthunfisch„. Wie im Bild zu sehen, sind die hintersten kleinen Rückenflossen gelb, daher der Name.

Wer glaubt, dass der Thunfisch ein sehr großer Fisch ist, der irrt. Im Foto unten sieht man einen Thunfisch quer auf der Ladefläche einer Ape, dem typischen südländischen, dreirädrigen Auto, liegen.

Sizilianischer Thunfisch wurde früher im Überfluss gefischt. Da es so viele Fänge gab, war es notwendig, sich über Konservierungsmethoden Gedanken zu machen. So entstanden verschiedene Produkte aus Thunfisch. Thunfisch in Dosen in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Sizilien von den Florios erfunden. Zu den heute noch beliebtesten Produkten gehört natürlich der sizilianische Thunfisch in Öl* oder gesalzen konserviert. Vom Thunfisch wird fast alles verwertet. Zum Beispiel die „Bottarga„, dass sind die Fischeier, gesalzen und gepresst* oder auch gerieben*. Patè* in Tuben und die „Ficazza„, eine Salami aus rotem Thunfisch. Es wird auch eine Art von Bresaola aus Thunfisch hergestellt, die „Mosciame*“ und für absolute Fischliebhaber gibt es noch den „Lattume“ ein Produkt aus dem Samen des Thunfisches.

Eine Alternative für Tierfreunde

Wem der Thunfisch lieber lebendig ist, als tot in der Pfanne, der kann Ausflüge mit Booten buchen, bei denen man im Juni Thunfische im Meer beobachten kann. Wer es noch nicht weiß, es gibt vor den Küsten Siziliens sehr viele Delphine, die gerne ihre Saltos im Meer machen und sich dabei fotografieren lassen. Delphine sind gegenüber Thunfischen ganzjährig vor den Küsten Siziliens zu beobachten.

Delphine vor den Küsten Siziliens

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