Chiesa del Purgatorio – Die Kirche des Fegefeuers in Trapani

Chiesa del Purgatorio – Die Kirche des Fegefeuers in Trapani. Die Kirche des Fegefeuers ist nicht nur für Liebhaber von Kirchen interessant, hier verbirgt sich ein ganz besonderer Schatz, der nur einmal im Jahr nach außen getragen wird.

Chiesa del Purgatorio – Die Kirche des Fegefeuers in Trapani

Die Kirche des Fegefeuers wird 1688 erbaut und hat einen dreischiffigen Grundriss einer Basilika. Die Bauzeiten dauern lange, denn erst im Jahr 1714 wird die Kirche vollendet. Sie Kirche ist nicht nur wegen Ihrer Bauform interessant, sie ist für Kirchenliebhaber auch deshalb sehenswert, da sie von vielen Stuckfiguren verziert ist.

Aber der eigentliche Schatz, der in dieser Kirche aufbewahrt wird, das sind die Mysterien (Misteri). Es handelt sich um Statuen, die die Passion und den Tod Christi darstellen. Die Figuren sind auf hölzernen Plattformen aufgebaut. Sie wurden mit einer Technik hergestellt, die in Trapani von dem Kunsthandwerker Giovanni Mastera entwickelt wurde. Im 17. Jahrhundert werden die religiösen Figuren hergestellt, die in der Kirche zu sehen sind. Das Knochengerüst ist aus Zypressen- und Korkeichenholz geformt, während die Kleider aus Leinwand und Leim hergestellt sind. Damit sind die Figuren unbeweglich und geben dem Knochengerüst eine zusätzliche Standfestigkeit.

Der Marsch mit den Figuren an Ostern

Alljährlich werden an Ostern die Figuren aus der Kirche geholt und durch die Straßen Trapanis getragen. Immer am Karfreitag, pünktlich um 14.00 Uhr, verlassen die Heiligen Gruppen die Chiesa del Purgatorio. Sie werden auf den Schultern der „Massari“ getragen, begleitet von den klassischen Klängen der Trauermärsche, die von Marschkapellen gespielt werden. Die Gruppen schlängeln sich fast 24 Stunden lang ohne Unterbrechung durch die wichtigsten Straßen der Stadt.

Es handeln sich um insgesamt 18 Skulpturengruppen und zwei Simulakren (lt. Wikipedia: Als Simulacrum oder Simulakrum (Plural: Simulacra oder Simulakren) bezeichnet man ein wirkliches oder vorgestelltes Ding, das mit etwas oder jemand anderem verwandt ist oder ihm ähnlich ist.

Das Gehen mit den schweren Plattformen, bestückt mit den Figuren auf den Schultern, ergibt eine besondere Gangart, ein Schaukeln im Gleichschritt. Diese Bewegung wird „annacata“ genannt und lässt die Figuren fast wieder lebendig wirken. Es ist schon etwas Besonderes, vor allem nachts, wenn es schon dunkel ist und die Plattformen und Figuren von den Kerzen beleuchtet werden. Tagsüber sind wohl die Blumen und der Osterschmuck besser zu sehen, die ebenfalls die Figuren schmücken.

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