Das bemalte Dorf Borgo dei Parrini. Eine schöne Idee, um mit Kunst auf sich aufmerksam zu machen.
Borgo dei Parrini ist ein winziges Dorf in den Bergen von Palermo und gehört zur Gemeinde Partinico.
Der Name Parrini stammt von deren Gründern, das waren einst ein paar Jesuitenpater. Denn Parrini heißt im sizilianischen Pater oder Priester.
Zur Gründung im 17. Jahrhundert gibt es alles in dem kleinen Dorf. Mit Ende des 2. Weltkrieges ziehen die Menschen in die Städte fort. Sie glauben, dass es dort besser sei. Das Dorf ist immer unbewohnter und beginnt zu verfallen. So wie es das Schicksal vieler kleiner Dörfer nicht nur auf Sizilien, sondern auch in Italien ist.
Es sind die Kreativen, die für Veränderung sorgen
Man sagt nicht um sonst, dass Entrepeneure die erfolgreichsten sind. So war es auch ein Unternehmer, der mit seiner ausgefallenen Idee daherkommt, um das Dorf Borgo dei Parrini zu retten. Vielleicht ist er zuvor, aufgrund von Geschäftsreisen, in Barcelona gewesen und hat dort die Arbeiten von Antoni Gaudí gesehen.
Giuseppe Gaglio, so heißt der findige Unternehmer, beginnt also 1990 das Dorf zu bemalen und zu verschönern. Verlassene Häuser werden mit leuchtenden Farben bemalt, mit Majolikafliesen und Keramikelementen verschönert. Das Besondere an den Häusern sind die Sprüche und Zitate berühmter Dichter, die die Wände zieren.
1990 gibt es noch fast keinen Tourismus auf Sizilien und das Dorf wurde hin und wieder von den Sizilianern selbst besucht. Aber mit zunehmendem Tourismus erlebt das kleine Dorf eine Wiedergeburt.
Borgo di Cannistrà
Was gut läuft, findet Nachahmer
Borgo dei Parrini sollte aber nicht das einzige bemalte Dorf auf Sizilien bleiben. 2011 wird etwas Ähnliches in dem kleinen Dorf Borgo di Cannistrà gemacht, das nur wenige Kilometer von Barcellona Pozzo di Gotto entfernt ist und in der Provinz Messina liegt. Auch hier ist der Wegzug der Einwohner das Hauptproblem und auch hier wird versucht, mit der Bemalung der Häuser das Dorf zu beleben.
Die Art der Bemalung ist etwas anders, vielleicht moderner und weniger traditionell als die in Borgo dei Parrini aber trotzdem sicherlich auch einen Besuch wert.