Der rote Knoblauch aus Nubia

Der rote Knoblauch aus Nubia. Die einen verabscheuen Knoblauch, die anderen kochen nicht ohne. Was ist aber das Besondere am Knoblauch aus Nubia?

Nubia ist ein kleiner Ortsteil von Paceco, der ganz in der Nähe von Trapani liegt. Das Gebiet, in dem dieser besondere Knoblauch angebaut wird, ist groß. Es umfasst nicht nur die Gemeinde Paceco, sondern auch einen Teil von Trapani und Erice.

Der rote Knoblauch aus Nubia hat seinen Namen von dem gleichnamigen Weiler Nubia, da er hier schon seit Jahrhunderten angebaut wird. Nubia wird daher auch als „Knoblauchdorf“ bezeichnet. In der Tat ist es so, wenn man in Nubia einmal in die engen Gassen zwischen den Häusergruppen hineinfährt, dann sieht man größere Felder, auf denen nur Knoblauch angebaut wird. Erst später, als Nubia sichtbaren Erfolg mit dem Knoblauch hat, wird er auch in der umliegenden Gegend angebaut.

Was ist das Besondere am roten Knoblauch?

Der rote Knoblauch birgt unter seiner weißen Haut Knoblauchzehen, die mit einer roten Schale ummantelt sind. Daher auch der Name roter Knoblauch.

Der rote Knoblauch enthält mehr Allicin, also der Wirkstoff, der für seine wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich ist, der dem Knoblauch nachgesagt wird. Hier lohnt sich aus gesundheitlichen Gründen das Stinken nach Knoblauch also richtig.

Dem Knoblauch wird das Auflösen von Fettzellen nachgesagt, die Beschleunigung des Stoffwechsels und viele weitere bekannte Vorzüge. Allerdings sagt mir die Bäuerin, bei der ich meinen Knoblauchzopf kaufe, dass der innere Kern des Knoblauchs nicht gesund und schwer verdaulich sei. Der Kern wird zwar „anima“ also die Seele genannt, soll aber trotzdem entfernt werden. Ich habe die Seele des Knoblauchs schon immer entfernt, weil man ohne nicht nach Knoblauch müffelt, das die sogenannte Seele des Knoblauchs aber ungesund sein soll, dass war mir bis dato auch unbekannt.

Die Erntezeit

Auf Sizilien erfolgt die Aussaht des Knoblauchs aufgrund des Wetters zu anderen Zeiten als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Hier wird der Knoblauch im November oder Dezember ausgesät und im Juni geerntet. Wenn die Knoblauchzehen im November oder Dezember bereits anfängt zu keimen, dann wäre wieder die Zeit zum Aussäen.

Die Bäuerin rät mir, bevor der Knoblauch anfängt zu keimen, ihn zu schälen und einzufrieren, denn er würde nicht an Qualität verlieren. Er wäre dann zwar nicht mehr so scharf wie frisch, aber besser so als keinen.

Sobald der Knoblauch geerntet wird, wird er zu Zöpfen gebunden und an luftigen und kühlen Orten aufgehängt und bei Bedarf die Knollen einfach abgeschnitten.

Knoblauch zur Abwehr von Vampiren?

Der Volksglaube hat dem Knoblauch lange Zeit Kräfte gegen Vampire zugesprochen. Ob es Vampire gibt, ist fraglich und somit die Wirkung. Vermutlich hält man sich mit dem Gestank nur die Mücken vom Leib, die letztendlich auch nur Blutsauger sind.

Tatsächlich wird Knoblauch in der Antike den Ägyptern beim Bau der Pyramiden verabreicht, um ihre Leistung zu steigern. Die alten Römer geben ihn ihren Soldaten zur Erhöhung ihrer Vitalität.

Abgesehen davon ist der rote Knoblauch aus Nubia der König unter den Geschmacksträgern in der sizilianischen Küche. Er wird vielen verschiedenen Pesti zugegeben, Fischsuppen, Couscous, Tomatensoße, Bruschetta und vielen anderen Gerichten.

Knoblauch eignet sich auch sehr gut dazu, um ihn einzulegen und ihn zum Aperitif anstelle von Gewürzgurken zu reichen, oder zu einem simplen deutschen Vesperbrot.

Der rote Knoblauch aus Nubia

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