Die Burg Punta Troia auf Marettimo. Beim Besuch auf Marettimo sollte man einen Besuch auf der Burg von Punta Troia nicht auslassen, auch wenn der Weg anstrengend ist.
Die Burg von Punta Troia wurde im 9. Jahrhundert von den Sarazenen erbaut. Genutzt wird sie als Wachturm über dem Meer. Ihre heutige Form erhält die Burg jedoch erst im 17. Jahrhundert durch die Spanier. Während der beiden Weltkriege wurde die Burg als Militärgarnison genutzt und später geschlossen.
Heute ist sie das Wahrzeichen einer langen Geschichte, die in erster Linie schlechte Erinnerungen weckt. Denn die Burg steht auch für das schreckliche Gefängnis, dass es einmal war.
Die Spanier bauen damals auch eine Zisterne, die zum Sammeln von Wasser gedacht ist und später als Gefängnis umgenutzt wird. Es ist leicht vorstellbar, dass eine Zisterne niemals ein passender Ort für Gefangene sein kann.
Aus mehreren Tagebüchern der politischen Gefangenen wird bekannt, wie mit ihnen umgegangen wird. Die Zisterne ist etwa sieben Meter tief, ohne Türen und Fenster. Die Häftlinge werden mit Seilen von oben durch die Luke hinunter gelassen, die anschließend wieder verschlossen wird.
Trotzdem werden die Gefangenen an Füßen, mit Ketten gefesselt und lebten unter fast völligem Mangel an Licht. Die wenige Luft, die durch die Ritzen eindringt, reicht gerade zum Überleben.
Aus dem Gefängnis wird ein Museum
Heute ist aus dem Gefängnis, das von König Ferdinand dem II., 1844 geschlossen wird, ein Museum geworden, das zur Gemeinde Favignana gehört. Die Burg von Punta Troia wird restauriert und ist der Öffentlichkeit zugänglich und kann auch innen besichtigt werden. Außer dem Gefängnis ist auch das Observatorium der Mönchsrobben untergebracht.
Wie kann man die Burg erreichen
Möglichkeit 1
Die Burg kann man auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Der bequemste Weg ist sicherlich der über das Wasser. Dafür bucht man ein Boot bei einem Fischer und lässt sich an das Ufer zur Burg bringen. Was einem nicht erspart bleibt, das ist der etwas steile Aufstieg zur Burg. Die Burg liegt auf 116 Meter Höhe über dem Meer.
Möglichkeit 2
Die zweite Möglichkeit ist, den Weg am Ufer entlangzunehmen. Dieser Weg ist für Kinder aber weniger geeignet ist da er schmal und etwas unwegsam ist. Er ist eher etwas für Wanderer, denn er ist auch sehr schön und mit guten Möglichkeiten für schöne Fotos. Die Wegstrecke ist etwa 3,5 km lang.
Möglichkeit 3
Die dritte Möglichkeit ist, über die Berge, vielleicht im Anschluss an eine Wanderung, die ihr Ende an der Burg findet. Dafür sollte man sich aber einen Führer buchen, der einen sicher über die schmalen und manchmal nicht ganz ungefährlichen Pfade führt.
Diese Möglichkeit ist wohl die anstrengendste, aber mitunter auch die schönste. Denn man kann sehr viel von der Flora und Fauna der Insel sehen und auch die Schönheit begreifen, die auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich ist. Sagt man es dem Führer schon zu Beginn, dann kann man sich nach der Besichtigung der Burg von einem Boot abholen lassen. Marettimo bei der Fahrt über das Meer von einem kleinen Boot aus zu betrachten, ist ebenfalls ein Genuss. Verbunden mit einem Abstecher zu den Grotten, macht diesen Tagesausflug perfekt.
Die Insel Marettimo kann man mit einer Fähre von Trapani aus oder von Marsala aus erreichen.
Marettimo ist eine Insel, die schon aus der Ferne, an Bord des Tragflügelboots oder der Fähre, feierlich und majestätisch erscheint. Eine Insel, die nicht nur ein Brocken Stein im Meer ist, sondern auch Land, das man betreten, bestaunen und erwandern kann.