Das Königreich der zwei Sizilien. Wer schon davon gehört hat, der fragt sich bestimmt, warum es zwei Sizilien gibt? Wir bringen Licht ins Dunkel!
Wenn man von den zwei Sizilien spricht, dann handelt es sich um zwei Königreiche, die von einer einzigen Dynastie beherrscht werden. Im Einzelnen waren dies das Königreich Neapel und das Königreich Sizilien.
Wie entstehen die zwei Königreiche?
Als die Bourbonen Joachim Murat, den Schwager von Napoleon, in einer Schlacht besiegen, der bis dahin als König von Neapel regiert, fiel das Königreich Neapel wieder unter die Herrschaft von Francesco II. Maria Leopold aus dem Haus Bourbon.
Da Francesco II. von Bourbon zur gleichen Zeit auch der Herrscher über Sizilien ist, entsteht das Königreich der zwei Sizilien.
Das Wappen der zwei Königreiche
Während der Herrschaft von Francesco II. von Bourbon werden die Flaggen einige Male angepasst. Schon damals richten sich zeitweise die Farben Weiss und Rot an der Flagge vom französischen Revolutionsvorbild aus, ergänzt durch die Farbe grün, die hingegen bei den Franzosen Blau ist.
Bis auf die blauweiße Nationalflagge, die von 1816 bis 1860 Gültigkeit besitzt, weisen alle Flaggen die Krone auf.
Wie lange bestehen die zwei Königreiche?
Die herrschaftlichen Sitze von Francesco II. von Bourbon, Neapel und Palermo, liegen ja nun nicht gerade in nächster Nähe. Im Jahr 1816, als die Bourbonen die Herrschaft über Neapel übernehmen, werden die Wege zwischen den zwei Königreichen zumeist mit Schiffen zurückgelegt. Das ist ein Schwachpunkt, der die Herrschaft über die zwei Sizilien nur 45 Jahre dauern lässt.
Giuseppe Garibaldi erkennt nicht nur den Zustand des Volkes, die Fragilität der Armee und die Offenheit für Korruption. Es ist für ihn unter diesen Umständen fast schon einfach, Sizilien von der Herrschaft der Bourbonen zu befreien und mit dem neugeschaffenen Königreich Italien zu vereinen.
Zum Weiterlesen
Das Königreich der zwei Sizilien dauert 45 Jahre und beschreibt hier nur die Grundzüge der Entstehung. Wer mehr darüber erfahren möchte, der kann sich mit dem unveränderten Nachdruck der Originalausgabe von 1864, von Franz Löher* weiter informieren.