Mostarda aus den Früchten der Kaktusfeigen

Mostarda aus den Früchten der Kaktusfeigen. Ein uraltes Rezept für eine Methode, Fruchtsaft haltbar zu machen.

Wer im Wörterbuch nachschlägt, dem wird bei der Übersetzung “mostarda” das Wort für Senf angezeigt. Heute hat diese Leckerei aus dem Fruchtfleisch der Kaktusfrüchte nichts mehr mit Senf zu tun, aber der Name ist noch geblieben. Denn der Name “mostarda” leitet sich vom lateinischen Ausdruck “mustum ardens”, brennender oder scharfer Most ab. Dieser Begriff bezog sich ursprünglich auf eine Mischung aus Weinmost und Senfmehl, die aufgrund der antibakteriellen und scharfen Eigenschaften des Senfs zur Konservierung von Obst verwendet wurde. Der Senf machte den Most „brennend”, daher der Name. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Rezept weiter, wobei der Most durch Zucker ersetzt und Senfextrakt verwendet wurde, um den süß-scharfen Geschmack zu erzielen, der für die Mostarda, wie wir sie heute kennen, charakteristisch ist. (aus Wikipedia)

Um eine mostarda aus den Früchten des Kaktus zuzubereiten, wird kein Senfmehl verwendet und auch keinen Zucker, sondern leckere Gewürze und der Zucker wird durch die Sonne ersetzt. Genau, durch Trocknen unter der heißen Sonne erhält man eine geelartig-zähe Masse, die man mehrere Wochen lagern kann und nur nach Feigenkaktus, Zimt und Nelken schmeckt – einfach herrlich!

Die Farben der Kaktusfeigen bestimmen auch die Farbe der mostarda.

Zutaten:

Ca. 700 – 800 g Kaktusfeigen, diese sollten eine Menge an 500 g Kaktusfeigenfleisch ergeben

1/3 Teelöffel Zimt

Saft 1/2 Zitrone

4 ganze Nelken

50 g Maisstärke auf 500 ml Saft

Zubereitung:

Die Kaktusfeigen waschen und schälen.

Wie man Kaktusfeigen schält, kann man sich im folgenden Video anschauen:

Das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden und in einen Topf geben. Mit dem Zitronensaft und den Gewürzen ca. 15 Minuten kochen lassen, bis das Fruchtfleisch ganz zerfallen ist.

Das Fruchtfleisch abkühlen lassen und durch ein Sieb gießen. Mit einem Löffel den Saft aus dem Fruchtfleisch pressen, wenn das nicht gelingt, kann man das Fruchtfleisch auch mithilfe eins Baumwolltuchs auspressen. Es ist wichtig, die Masse durch ein Sieb zu streichen, da Kaktusfrüchte viele und harte Kerne haben, die in einem Gelee nichts zu suchen haben.

Saft abwiegen und die entsprechende Menge Maisstärke abwiegen.

Vom Saft eine kleine Menge abnehmen und zur Seite stellen. Den brauchen wir nachher, um die Stärke anzurühren. Den restlichen Saft wieder auf den Herd stellen und etwa auf die Hälfte reduzieren. Topf vom Herd nehmen.

Die Maisstärke mit dem beiseite gestelltem Saft anrühren und langsam zum reduzierten Saft geben. Fleißig rühren, damit sich keine Klumpen bilden. Den Topf wieder auf den Herd stellen und mit dem Schneebesen rühren, bis die Masse keine milchige Farbe mehr hat, sondern klar ist.

Die Masse kann nun in kleine Förmchen oder in eine große Form gegossen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Masse etwa 2 cm hoch ist. Ist die Masse zu dünn, dann wird sie während des Trockenvorgangs reißen.

Die Formen in die Sonne zum Trocknen stellen. Ist die Oberfläche angetrocknet, auf Sizilien hat das etwa zwei Stunden gedauert, dann kann man das Gelee bereits in Rauten schneiden und aus der Form nehmen, damit die mostarda umgedreht werden kann und von beiden Seiten getrocknet wird. Während des Trocknens das Gelee mehrfach wenden, damit es durch und durch trocknet.

Sollte die Sonne nicht mehr ausreichend sein, um eine mostarda herzustellen, dann kann mit der Hälfte an Stärke auch ein Pudding hergestellt werden, der ebenfalls sehr lecker ist, aber leider nicht lange gelagert werden kann.

Aus Kaktusfeigen können noch viele weitere leckere Speisen gekocht werden, wie zum Beispiel ein Kaktusfeigenrisotto.

Wem es zu schade ist, die Schalen der Kaktusfeigen einfach in den Biomüll zu werfen, der kann daraus marinierte oder panierte Kaktusfeigenschalen zubereiten. Etwas ungewöhnlich aber sehr lecker, vor allem die panierten Kaktusfeigenschalen sind meine Favoriten.

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