Tenerumi – Kürbistriebe als Gemüse. Ihren Platz haben sie schon lange in der bäuerlichen Küche. Ein Platz, der mir aber nicht angemessen scheint.
Als „tenerumi“ werden die weichen Triebe mit ihren noch zarten Blättern des langen Kürbisses, also der „zucca lunga“ bezeichnet. Der Begriff tenerumi kommt von „essere tenere“ also weich sein. Und genau um diese weichen Triebe geht es hier.
Diese Triebe werden nur dann angeboten, wenn die Triebe der langen Kürbisse oder auch Schlangenkürbis genannt, noch weich und jung sind. Denn mit der Zeit werden die Triebe holzig, da an ihnen die ewig langen Kürbisse heranwachsen. Diese Kürbisart ist typisch für Süditalien und vor allem für Sizilien.
Vermutlich aus der Not heraus haben die Bauern diese Triebe gekocht und gegessen und festgestellt, dass diese wunderbar schmecken. So sind sie bis heute in der traditionellen sizilianischen Küche zu finden und werden als einfaches Gemüse zubereitet, Gemüsesuppen beigefügt und wie sollte es anders sein, auch verschiedene Nudelgerichte daraus gezaubert.
Gemüse aus den Blättern der zucca lunga
Mir persönlich schmecken die tenerumi als ganz simples Gemüse am besten. In Salzwasser gekocht und dann nur etwas Salz darüber und natürlich bestes Olivenöl. Fertig ist eine sehr leckere Beilage, die nicht nur zu Fleisch und Fisch passt, sondern auch zu ein paar Spiegeleiern mit Brot oder Kartoffeln. Man könnte auch sagen, als Ersatz für Spinat. Wobei die tenerumi viel mehr Biss haben und auch geschmackvoller sind. Außerdem hinterlassen sie nicht das komische Gefühl an den Zähnen wie Spinat.
Zubereitung
Die Zubereitung ist denkbar einfach:
Harte und holzige Stiele entfernen, sowie die Ranken. Die Blätter und die weichen Stiele waschen und in Salzwasser kochen oder dämpfen. Wenn die Stiele gar sind, mit einem Schaumlöffel aus dem Kochwasser nehmen, auf einen Teller geben und mit Olivenöl beträufeln, eventuell noch etwas salzen.
Eigenschaften und Nutzen
Tenerumi gelten als entschlackend und harntreibend und sind zudem leicht verdaulich. Sie enthalten große Mengen an Mineralien wie Kalium, Magnesium und Kalzium. Wichtige Vitamine und natürlich Ballaststoffe.
Wer also tenerumi in türkischen Geschäften oder auf dem Markt findet, der sollte zugreifen. Ansonsten einfach selbst anpflanzen, dann weiß man was man hat.