Torre di Ligny in Trapani

Torre di Ligny in Trapani. Der einstige Verteidigungsturm wird zum Museum und steht zwischen zwei Meeren am äußersten Punkt von Trapani.

Der Torre di Ligny in Trapani

Der Turm von Ligny wurde 1671 auf Geheiß des Prinzen von Ligny, nach einem Entwurf von Carlos Grunembergh, gebaut. Ligny war Generalkapitän des Königreichs Sizilien. Nach ihm wurde der Turm benannt. Der Turm diente einst zur Verstärkung der Küstenverteidigung. Er war mit vier Wachtürmen ausgestattet und verfügte über Leuchtfeuer, das ihm die Kommunikation mit anderen Türmen an der Küste ermöglichte. Dazu gehörte unter anderem der Turm von Marausa.

Bis 1862 war der Turm eine kleine, mit Kanonen ausgestattete Festung, später wurde er als Leuchtstation genutzt. Der Turm hat eine strategische Position, denn er befindet sich direkt dort, wo sich die beiden Meere, das Tyrrhenische und das Mittelmeer, teilen. Dadurch wurde ermöglicht, die Ägadischen Inseln, nämlich Favignana, Levanzo und Marettimo und die gesamte Küstenlinie bis zu den Hängen des Monte Erice zu kontrollieren.

Ein Besuch im Torre di Ligny

Inzwischen bin ich bei Gott schon lange auf Sizilien und jedes Mal wenn es meine Zeit erlaubte oder ich dran denke, habe ich einen Abstecher zum Torre di Ligny gemacht. Doch jedes Mal finde ich den Turm verschlossen vor. Die Enttäuschung war da, aber der äußerste Zipfel von Trapani ist hübsch, dort gibt es den Hafen mit einer netten Bar und gleich daneben den Fischmarkt. Also auch hier lässt es sich aushalten beim Blick auf das Treiben im Hafen.

Doch vor kurzem habe ich endlich einmal Glück. Der Turm ist offen und ich spaziere über den breiten Laufsteg, so kommt er mir jedenfalls vor, direkt in das Türmchen hinein. Der Turm scheint von außen zwar prächtig, aber die Mauern sind so dick, dass innen nicht mehr viel Raum zur Verfügung bleibt.

Heute ist im Torre di Ligny das Stadtmuseum von Trapani untergebracht. Es ist zu einer archäologischen Einrichtung geworden, die die Geschichte von Trapani und den umliegenden Gebieten zeigt. Die Sammlung umfasst nicht nur lokale Artefakte, sondern auch solche aus Südafrika, Tunesien und Algerien.

Die Ausstellung

Wie gesagt, der Turm bietet innen nicht viel Platz, daher kann ich den Besuch sehr empfehlen, denn auch die Personen, die kein großes Interesse an dieser Ausstellung haben, sollten sich den Blick vom Dach des Turmes nicht entgehen lassen. Auch der Eintritt von nur 2 Euro ist bezahlbar und für den Blick von oben wert.

Bei klarem Wetter hat man den Blick auf alle Ägadischen Inseln, Erice und die Stadt Trapani und natürlich kann man live die beiden Meere betrachten, obwohl es keine offensichtlichen Unterschiede zwischen dem einen und dem anderen Meer gibt.

Beim Aufstieg in die erste Etage sollte man sich nicht erschrecken, denn wer sich zu sehr auf die Stufen konzentriert und erst aufblickt, wenn er oben angekommen ist, der sieht vor sich direkt den Neandertaler. Ich konnte mir jedenfalls einen Schrei gerade noch verkneifen.

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