Die interessantesten Märkte Palermos. In Palermo gibt es viele Märkte, jeden Tag in einem anderen Stadtteil.
Ich möchte heute aber nicht von den Märkten erzählen, also den normalen Wochenmärkten, wie man sie vom Italien Urlaub kennt. Die kleinen Märkte, die früh morgens ihre Stände aufbauen und gegen 13 Uhr verschwunden sind, bis sie am nächsten Tag ihre Stände in einer anderen umliegenden Stadt wieder aufbauen.
Heute möchte ich von den besonderen Märkten in Palermo* erzählen, den Märkten, die schon seit Jahrzehnten zum Stadtbild Palermos gehören, die von Integration verschiedener Völkergruppen zeugen und der ansonsten grauen Stadt Farbe geben.
Palermo ist eine chaotische, laute und auch schmutzige Stadt, in den Gassen, in denen man nur vorbeikommt, wenn man sich verlaufen hat, da ist die Armut sichtbar und die Kriminalität* spürbar. Aber um an die besonderen Märkte zu gelangen, dafür muss man keine dunklen Gassen betreten.
Il Mercato di Ballarò
Vom Bahnhof ausgehend ist dies der nächstgelegene Markt. Er erstreckt sich vom Corso Tukory (Porta Sant’Agata entlang der alten Stadtmauern) bis zur Casa Professa. Der Markt schlängelt sich durch die mit grobem Kopfsteinpflaster gepflasterten Gassen, die uneben und meistens nass sind, da immer irgendjemand Wasser ausschüttet. Der zentrale Punkt des Ballarò ist die Piazza del Carmine mit der gleichnamigen Barockkirche. Die Händler bauen ihre Waren kunstvoll auf und nicht nur das Auge, sondern auch die Nase wird von den Waren umschmeichelt. Es ist eine Reise durch die Geschmäcker, Gerüche, Farben und die Geräusche der Marktschreier, die ihre Waren manchmal unüberhörbar anpreisen.
Zwischen den Ständen gibt es immer wieder kleine Straßenrestaurants in denen typische palermitanischen Speisen wie ein Brötchen mit Milz, Pannelle, Sfincione und viele weitere Spezialitäten* angeboten werden.
La Vucciria
Man erzählt mir, dass die Vucciria früher in Palermo der Mark war, wenn man Fisch und Fleisch kaufen wollte. Heute ist die Vucciria tagsüber leider leer, da zum einen viele Geschäfte geschlossen sind und sich um den Hauptplatz viele Bars niedergelassen haben, die nur abends öffnen. Die wenigen Marktstände und typischen Restaurants, die es hier noch gibt, sind zwar mit einem recht großen Warenangebot ausgestattet, aber ein „Bummeln durch den Markt“ ist hier bedauerlicherweise nicht mehr gegeben.
Sobald es dunkel ist und Zeit zum Ausgehen, wird die Vucciria zum Treffpunkt der jungen Leute. Hier gibt es Musik in allen Variationen und die Bars versuchen sich bei ihrem Angebot durch Lautstärke zu übertrumpfen.
Via Bandiera
In der Via Bandiera befindet sich zwar kein typischer Markt wie zum Beispiel die Vucciria oder der Ballarò, aber hier befindet sich die Straße, in der allerhand Stände, meist vor den Geschäften, aufgebaut sind und von Klamotten über Tisch- und Bettwäsche oder Vorhänge alles angeboten wird.
Mercato delle Pulci
Der Marcato delle Pulci macht seinem Namen – dem Flohmarkt – alle Ehre. Schon wie die Blechhütten um die noch lebendigen Bäume herum aufgebaut sind, lässt erahnen, dass sich hier drinnen vielleicht doch der ein- oder andere Floh verirrt hat. Der Markt befindet sich zwischen der Piazza Peranni und der Piazza del Papireto.
Nichtsdestotrotz ist der Mercato delle Pulci unter allen doch der außergewöhnlichste Markt und weil das so ist, ist er auch eine Touristenattraktion geworden. Hier kann man tatsächlich noch antike Schnäppchen finden zwischen den Einrichtungsgegenständen*, Majolika-Fliesen* und all dem anderen Krimskrams den die Händler hier anbieten.
Ich unterhalte mich mit Bruno, dem Inhaber einer solchen Blechhütte. Er lädt mich ein in sein Reich, ich soll doch auch ein Foto von seinem Baum in seiner Hütte machen. Wir unterhalten uns und er ist wirklich sehr stolz auf seine Raritäten, die er anbietet. Vom antiken Blechbett, bis zu einem geschnitzten Holzbett, Bildern und sonstigem Kram ist in seinem Geschäft alles zu finden.
Als ich ihn nach seinem wertvollsten Stück frage, da zeigt er auf eine Spiegelkonsole und sagt, dass diese aus dem 8. Jahrhundert stamme, einst in einem Schloss zu Hause war und 1.000 Euro kostet. Seine Telefonnummer hat er mir gegeben, falls Anfragen dafür kommen, so sollen sich doch die Interessenten zuerst bei mir melden. 🙂
Was alle Märkte gemeinsam haben, das ist der Durchgangsverkehr von Mofas, Mopeds und Motorrädern während des Markttreibens und sobald die Gasse breit genug ist, dann quetschen sich auch die Autos durch. Für die Palermitaner normal, für eine vom Land eher ungewohnt.
Wer aber glaubt, das waren alle Märkte die es in Palermo gibt, der irrt. Aber, bei einem Besuch von Palermo* sollte man einen dieser Märkte auf jeden Fall in seinem Besichtigungs-Programm haben.
Ihre Empfehlungen sind äußerst hilfreich für Reisende, die auf der Suche nach lokalen Schätzen und authentischen Begegnungen sind. Vielen Dank für diese inspirierende Einladung, die Märkte Palermos zu erkunden!
Ohne die Märkte wäre Palermo wohl nur halb so interessant! Alleine dafür lohnt es sich schon vorbei zu schauen. Gerade für mich, als Hobby-Streetfotografen sind die Märkte ein wahrer Schatz – wie ganz Sizilien eigentlich! 🙂
Da kann ich nur voll und ganz zustimmen ????????
Hallo,
es ist schön nun öfter per Mail auf deine tollen Artikel aufmerksam gemacht zu werden.
Schöner Beitrag über die Märkte. Die Vucciria war früher wirklich der Hammer. Schade.
Freue mich, bald wieder per Mail auf neue Beiträge aufmerksam gemacht zu werden.
Gruß aus Deutschland
Dirk
Hallo Dirk,
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