Der Feigenkaktus – ein Geschenk mit böser Absicht?

Der Feigenkaktus – ein Geschenk mit böser Absicht? Eigentlich sollte der Feigenkaktus die Sizilianer vernichten, aber das Gegenteil war der Fall.

Der Feigenkaktus – ein Geschenk mit böser Absicht?

Legenden und Geschichten erzählen, dass einst die Türken den Feigenkaktus nach Sizilien bringen, weil sie ihn für giftig halten und die Sizilianer damit ausrotten wollen. Auf der Insel jedoch fühlt sich der Kaktus mehr als wohl und vermehrt sich nicht nur an den Küsten, sondern auch im Landesinnere.

In kargen Zeiten der Knappheit und des Hungers wird der Feigenkaktus Teil der Versorgung. Das ist einer der Gründe, warum man ihn auf der gesamten Insel vorfindet. Die fleischigen Blätter werden genauso gegessen, wie die saftigen und süßen Früchte.

Der Feigenkaktus als Medizin

Der Feigenkaktus ist aber nicht nur Teil der Ernährung, er wird auch medizinisch genutzt. Aus dem Saft der Blätter wird mit etwas Zucker ein Hustensaft. Die getrockneten Blüten können zur Herstellung eines Tees verwendet werden, der gegen Nierenkoliken hilft. Menschen, mit einem hohem Cholesterinspiegel oder die unter Diabetes leiden soll der Tee ebenfalls helfen, da die Wirkstoffe den Blutzuckerspiegel senken.

Die Gelee artige Masse in den dicken und fleischigen Blättern ist kühlend, ähnlich der Aloe Vera und wird zur Behandelung von Quetschungen, Prellungen und Entzündungen eingesetzt. Die Kaktusfeigenblätter werden zur Fütterung von Kühen und Schafen verwendet und die Schalen der Kaktusfrucht werden paniert und gebraten, als eine Art veganes Schnitzel serviert.

Vom Kaktus wird alles verwendet und kann alles verwendet werden, denn es ist keine giftige Pflanze.

Vegetarische Schnitzel aus Kaktusfeigenschalen

Wie man sieht, sind die Sizilianer der Zeit voraus, wenn auch damals die Not erfinderisch macht.

Schnitzel aus Kaktusfeigenschalen sind etwas süß, so wie die Frucht und schmecken scharf gewürzt besonders gut.

In Mexiko schon lange usus

In Mexiko sind die jungen Blätter des Feigenkaktus schon seit jeher Teil des Speiseplans. Auf Sizilien leider in Vergessenheit geraten und anderswo gerade in Mode.

Sicherlich denkt man bei Kaktusfeigenblätter in erster Linie an die Stacheln und weniger an den Genuss. Aber man kann die Blätter tatsächlich mit wenig Aufwand zum Genuss werden lassen. Dafür man auf Sizilien nicht unbedingt in die Pampa fahren, da der Kaktus überall wächst. Man schneidet sich die jungen Blätter ab, die noch keine Früchte getragen haben und nimmt sie erst einmal mit nach Hause.

Dort angekommen, empfiehlt es sich nicht, Handschuhe zum Entfernen der Stacheln zu tragen. Denn dann kann man danach auch die Handschuhe entsorgen. Die Stacheln stechen durch die Handschuhe durch und bleiben mit ihren Widerhaken im Handschuh stecken. Besser ist es also, die Blätter dort zu greifen, wo keine Stacheln sind, oder eine Grillzange oder ähnliches zu verwenden.

Blätter zum Essen vorbereiten

Die schwarzen Augen auf den Blättern nennt man Aureolen und bestehen aus einem Strauß von Stacheln. Die Aureolen werden mit dem Messer herausgeschnitten und auch der Rand des Blattes wird rundherum abgeschnitten.

Wenn die Blätter gesäubert sind, werden sie einfach in Olivenöl in der Pfanne angebraten und können beliebig serviert werden.

Kaktusblätter können natürlich auf viele unterschiedliche Arten zubereitet werden und müssen nicht zwangsläufig gekocht werden. Wer will, kann sie auch roh essen, oder in Smoothies mit Früchten oder anderem Gemüse mischen.

Wie schmecken Kaktusblätter?

Der Geschmack der Kaktusblätter ist schwer zu beschreiben. Er schmeckt nicht wie Kaktus riecht, er schmeckt nicht nach Gurke, die Blätter haben einen eigenen, aber nicht penetranten Geschmack. Das Einzige was etwas seltsam auf der Zunge anmutet, das ist die etwas schleimige Konsistenz, aber alles in allem sehr schmackhaft. Vermutlich alles nur eine Sache der Gewohnheit, aber in jedem Fall einen Versuch wert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert