Der tanzende Satyr von Mazara del Vallo

Der tanzende Satyr von Mazara del Vallo. Eine Bronzestatue, aus dem Kanal von Sizilien gefischt, ist heute der Mittelpunkt des Museums.

Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Kultur und dafür wähle ich heute das Museum Sant’Egidio in Mazara del Vallo aus. Das Museum ist sehr klein und überfordert mein persönliches Kultur-Konto nicht besonders.

Italien fördert die Kultur sehr, deshalb ist in den Sommermonaten der Eintritt an bestimmten Tagen gratis und manchmal zusätzlich an manchen Tagen unter der Woche. Ich habe mir zwar so einen Tag ausgesucht, da ich aber mal wieder zu früh da war, typisch deutsch eben, kostete der Eintritt noch 6 Euro.

Da ich zwar im Schwabenland aufgewachsen bin, aber mehr praktisch als geizig denke, bezahle ich 6 Euro und habe das komplette Museum für mich alleine, abgesehen von den drei Aufpassern. Nun gut, aber die kann ich verkraften, die stehen mir wenigstens nicht vor der Linse herum, sondern sitzen brav auf ihren Stühlen.

Los geht`s

Zweimal um die Ecke biegen und ich stehe im Hauptraum des Museums. Das beeindruckt mich sofort. Der hohe Raum mit seiner Kuppel im hinteren Teil ist einfach beeindruckend. Man sieht es sofort, es handelt sich hier um eine entweihte Kirche, die Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut wurde.

Im hinteren Teil des Raumes, unter der Kuppel, ist der tanzende Satyr untergebracht. Schon von weitem sieht er beeindruckend aus. Auch seine Geschichte ist beeindruckend, denn die Bronzestatue wurde in zwei Etappen gefunden. Zuerst findet man das linke Bein und ein Jahr später 1998 wird der Körper, aber leider ohne das andere Bein und die Arme gefunden.

Was ist eigentlich ein Satyr

Was ist eigentlich ein Satyr? Da muss ich mal schnell googeln, Zeit habe ich ja. Bei Wikipedia wird der so beschrieben: „Ein Satyr […] ist in der griechischen Mythologie ein Dämon im Gefolge des Dionysos. Satyrn gehören zu den Mischwesen der griechischen Mythologie. […]

Der Satyr von Mazara wird so beschrieben:

„Der Satyr ist im Moment der Ekstase des orgiastischen Tanzes gefangen, er dreht sich auf dem rechten Bein und hält die Symbole des Kultes, in der Linken den Kantharos (Weinkelch) und in der Rechten das mit einem Band geschmückte und mit einem Pinienzapfen gekrönte Fass des Thyrsus, auf der Schulter trägt er ein Pantherfell. Die Vernachlässigung des Kopfes, das fließende Haar, die halb geschlossenen Lippen und die Drehung des Oberkörpers deuten auf das Delirium des wirbelnden Tanzes hin, das zur Erregung des Trinkens hinzukam, bei dem der Tänzer in Trance geriet, den Pinienzapfen auf dem Thyrsus anstarrte und sich um sich selbst drehte, bis er die Sinne verlor.“ Text aus: Comune Mazara del Vallo.

Dann schauen wir uns den tanzenden Satyr einmal genauer an!

Was es sonst noch zu sehen gibt

Es wäre ja komisch, nur für einen tanzenden Saty ein Museum zu eröffnen, da würde vermutlich niemand kommen. Also werden noch andere Fundstücke aus den Gewässern des sizilianischen Kanals ausgestellt.

Wer nicht viel Zeit hat, der macht es so wie die Asiaten, die machen in Windeseile Fotos von allem und schauen sie sich dann zu Hause in aller Ruhe an. In diesem Museum wäre das innerhalb 5 Minuten maximal passiert und zack wäre man wieder draußen.

Damit das aber nicht passiert und die 6 Euro Eintritt nicht unverschämt erscheinen, sind an den Wänden große Tafeln aufgehängt, die die Geschichte beschreiben, wie der Satyr gefunden wurd. Wer zu faul zum Lesen ist, oder lieber das angebotene Video anschaut, der kann sich auch auf einen der fünf Stühle setzen und sich 25 Minuten berieseln lassen.

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