Gefüllte Weinblätter. Gesundheit kann auch aus dem Kochtopf kommen. Hier ein Rezept für gefüllte Weinblätter.
Bevor der Winter kommt, will ich nochmal ordentlich was für meine Gesundheit tun. Dass man sich dafür nicht unbedingt abrackern muss, sondern das ganze auch über den Magen machen kann, dass habe ich doch gleich mal in die Tat umgesetzt.
Den Weinblättern wird nämlich nachgesagt, dass sie gegen Venenleiden, Entzündungen, Gelenkerkrankungen und noch einiges Mehr helfen sollen. Nicht nur äußerlich die Blätter aufgelegt, sondern auch innerlich. Also, dann will ich mal was für mein Innerstes tun.
Ernte von Weinblättern
Vor meinem Haus habe ich ja das weite, blaue Meer und hinter dem Haus die Weinreben. Also, mein Plätzchen hat schon was… Also gehe ich heute mal zur Abwechslung hinters Haus und pflücke mir von den Weinreben die Blätter ab, solange noch welche dran hängen. Eigentlich wäre die Zeit von April bis Juni besser, da die Blätter da noch zarter sind. Aber was soll’s, solange sie noch keinen Verlust an Inhaltsstoffen erlitten haben und ich noch Zähne im Mund habe, sind die Blätter auch im Herbst noch gut.
Hier sind die Weinreben und ich habe es auf ganz bestimmte abgesehen, nämlich die Blätter von den roten Trauben, aus denen mal leckerer Rotwein wird:
Im Bild Vordergrund ist Unkraut, das interessiert jetzt mal nicht. Danach kommt der „Vino nero“ also der „schwarze Wein“ und dahinter sieht man die Reben von den weißen Trauben in Grün. Hier nochmal aus der Nähe:
So rot die Blätter sind, so rot ist nachher auch der Saft, der beim Kochen austritt, aber den zeige ich nachher noch.
So wird’s gemacht
Die Blätter wasche ich gründlich und schrubbe sie sicherheitshalber auch mit einem Schwamm ab und anschließend wird der Stil abgeschnitten. Da ich kein Fleisch esse, überlege ich mir eine leckere vegetarische Füllung. Dafür nehme ich nach Prüfung meines Kühlschranks:
1 kleine Tasse Reis*
3 Esslöffel Mandeln*
3 Esslöffel Rosinen*
2 Esslöffel Kapern
1 kleiner Zweig frische Minze*
3 Esslöffel Petersilie
Salz und rosa Pfeffer* nach Geschmack
Weinblätter* zum Füllen
Nun werden die Blätter in wenig Wasser ca. 3-4 Minuten gedünstet und dann in einem Sieb gut abgetropft:
Das Abtropfwasser auffangen, das brauchen wir nachher nochmal. Hier sieht man schön die rote Farbe, die die Blätter abgegeben haben:
Der Reis wird gekocht und die übrigen Zutaten, bis auf das Salz fein gehackt. Bei meinem letzten Besuch auf dem Bauernmarkt in Marsala habe ich rosa Pfeffer gekauft. Der wächst bei dem Bauern, bei dem ich gerne einkaufe. Das ist so ein richtiger Naturbursche, dem sieht man schon an, dass er nicht auf Spritzmittel steht. Zu ihm gehe ich nicht nur gerne, weil er immer sagt: „Oh, la bella Signora“ , also die schöne Frau, nein, zu ihm gehe ich, weil er ausgefallene Gewürze, Gemüse und selbst eingelegte Gewürze, Soßen und auch Astrattu hat. Man sieht den Produkten an, dass er das von Herzen macht. Ich glaube, ich muss mal zu ihm nach Hause fahren und mir sein Geschäft anschauen, dann kann ich darüber auch mal genaueres berichten.
Das ist übrigens der rosa Pfeffer, davon habe ich die feine äußere Schale verwendet und den harten Pfefferkern in einem Mörser zerkleinert:
Der Reis wird nun mit den zerkleinerten Mandeln, Rosinen etc. und den Gewürzen gemischt und abgeschmeckt. Einen guten Esslöffel davon auf ein umgedrehtes Weinblatt legen, also die glatte Seite des Weinblattes nach unten:
Der Topfboden wird dann mit einpaar Weinblättern ausgelegt und die gefüllten und aufgerollten Weinblätter* hinein geschichtet. Jetzt wird noch Olivenöl drüber gegeben, so ca. 5 Esslöffel, etwas Salz und das aufgefangene Kochwasser der Weinblätter kommt auch noch darüber. Bei niedriger Temperatur nochmal ca. 20 Minuten im Dampf garen lassen.
Gefüllte Weinblätter – so lecker
Ich habe dazu eine einfache Bechamel Soße* gemacht und diese mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Was soll ich sagen, es war einfach lecker:
Und jetzt, wo ich so schreibe wie gesund die Weinblätter sind, da werde ich nochmals hinters Haus gehen und welche holen. Diese friere ich dann bereits gedämpft für den Winter ein – ohne Füllung.