Feigen trocknen und füllen. Wer auf Sizilien seine Feigen nicht selbst trocknet, ist schon fast eine schlechte Hausfrau.
Es geht schon wieder ums haltbar machen. Ja, da ist man wirklich gesegnet mit der reichlichen Sonne, die es hier auf Sizilien* gibt. Da trocknet man nicht nur Tomaten und Feigen, da kann man auch Tomaten- und Fruchtmus trocknen und leckere Dinge machen. Aber ich bin hier ja nicht die Einzige, die Obst und Gemüse trocknet. Wenn ich über meinen Zaun schaue, dann sehe ich die Nachbarin beim Astrattu machen.
Kürzlich habe ich ein altes Ehepaar gesehen, wie sie ihr kleines Tischchen mit Feigen vor die Haustüre gestellt haben, direkt an die Straße und habe da ihre Feigen zum Trocknen ausgelegt. Nur junge Leute sehe ich keine, wie überall gehen auch hier schöne Traditionen verloren.
Feigen trocknen und füllen
Getrocknete Feigen* herzustellen ist ganz einfach. Feigen sammel, sortieren, waschen und halbieren und einfach mit der Schnittseite nach oben auf ein Gitter* legen. Nachts abdecken wegen der Feuchtigkeit und tagsüber mit einem Netz* abdecken wegen der Fliegen. Wer keine Sonne hat, der kann auch ein Dörrgerät* verwenden.
Getrocknete Feigen, das ist was ganz Leckeres und schon jetzt hoffe ich, dass bis zum Winter noch welche da sind, denn ich kann halt meine Finger nicht davon lassen… Hier aalen sich meine Feigen zusammen mit den Tomaten in der Sonne.
Gefüllte Feigen
Die Sizilianer sind wirkliche Feinschmecker und wenn es ums Essen geht auch noch recht erfinderisch. So werden die Feigen nicht nur an der Sonne getrocknet, nein die werden dann auch noch gefüllt, und zwar mit allem möglichen. Es gibt Varianten mit gerösteten Mandeln* und einem Lorbeerblatt*, oder Mandeln mit einem Stück Zitronenschale und einem Lorbeerblatt und einem Stück Zimtstange* und anschließend kann man die gefüllten Feigen in Zucker einbetten.
Mandel und Lorbeer
Nachdem ich fleißig getrocknet und genascht habe, habe ich mich für die Varianten mit Mandeln und Lorbeer entschieden, das sind die Zutaten: getrocknete Feigen, Lorbeerblätter und geschälte Mandeln.
Nun werden die Feigen gefüllt und das ist ganz einfach. Nach dem belegen, mit einer Mandel und einem Lorbeerblatt, die Feige wieder zuklappen und bei 150° C ca. 40 Minuten im Backofen trocknen lassen. Auskühlen lassen und in einem Glas aufbewahren. Mindestens 30 Tage ziehen lassen, damit die Feige das Aroma des Lorbeers aufnehmen kann.
Dann kann man diese leckeren kleinen schrumpligen Feigen mit Genuss vernaschen, oder verschenken.
Übrigens, Lorbeerblätter werden auch dazu verwendet, getrockneten Tomaten ein besonderes Aroma zu verleihen.
Getrocknete Feigen aufbewahren
Übrigens, wer ungefüllte, getrocknete Feigen sicher vor Wurmbefall aufbewahren möchte, der sollte die Feigen pressen. Dazu die getrockneten Feigen in einen Gefrierbeutel hinein schichten und in einem Glas unter möglichst viel Gewicht pressen. So kann man die Feigen monatelang aufbewahren, ohne dass sich da mit der Zeit Würmer bilden.
Und so sieht das bei mir aus:
Damit die Steinplatte nicht auf dem Glasrand aufsitzt habe ich noch eine Schüssel als Abstandshalter dazwischen geschoben. Sobald mehr Feigen im Glas sind, kommt die Schüssel raus. Die Holzscheibe darin dient dazu, dass die Feigen möglichst bis zum Rand gepresst werden.
Diese Möglichkeit hat mir ein alter Sizilianer gezeigt.