Testa di Moro – Der dunkelbraune Kopf

Testa di Moro – Der dunkelbraune Kopf

Eine alte Legende erzählt, dass um das Jahr 1100, während der Herrschaft der Mauren auf Sizilien, im Bezirk Kalsa von Palermo*, „ein schönes Mädchen mit rosa Haut, vergleichbar mit Pfirsichblüten, auf dem Höhepunkt ihrer Blütezeit war. Sie hatte wunderschöne Augen, die den Golf von Palermo zu reflektieren schienen „.

Das Mädchen war fast immer zu Hause und verbrachte ihre Tage damit, sich um die Pflanzen auf ihrem Balkon zu kümmern. Eines Tages fand sich ein junger schwarzer häutiger Mann unter ihrem Balkon. Als er sie sah, verliebte er sich sofort in sie und beschloss, sie um jeden Preis zu bekommen. Um keine Zeit zu verlieren, betrat er ohne Zögern das Haus des Mädchens und erklärte ihr sofort seine Liebe. Das Mädchen, von seiner heißen Liebe verzückt, gab die Liebe des jungen Mannes zurück.

Ihr Glück schien zu verschwinden und Traurigkeit überkam sie, als sie erfuhr, dass ihr Geliebter sie bald verlassen würde, um in den Osten zurückzukehren, wo eine Frau mit zwei Kindern auf ihn wartete. Das Mädchen fühlte sich tief gekränkt und wollte sich an ihm rächen. Sie wartete auf den Abend und darauf, dass er einschlief. Ohne zu Zögern tötete sie ihn und schnitt ihm den Kopf ab. Aus dem Kopf des jungen schwarzhäutigen Mannes machte sie eine Vase, in die sie etwas Basilikum pflanzte und stellte sie draußen auf den Balkon. Auf diese Weise würde er, der nun ja nicht mehr davonlaufen konnte, für immer bei ihr bleiben.

Der Basilikum* wuchs üppig und erregte den Neid der Nachbarn. Sie glaubten, dass das an der Form des Blumentopfs lag und ließen sich Töpfe aus Terrakotta in Form eines dunkelbraunen Kopfs machen. Noch heute kann man auf den sizilianischen Balkonen die Köpfe von Mohren sehen, oft auch „Testa di Turco*“ genannt, also der Türkenkopf (was hier eine direkte Übersetzung ist und nicht als Rassismus zu werten ist. Kommentare, die mir hier Rassismus vorwerfen werden ohne Antwort gelöscht!!). Eine schöne Warnung für alle Ehemänner! Und aktueller denn je.

Testa di Moro – Der dunkelbraune Kopf

Tatsächlich werden diese Töpfe reich verziert in den kleinen Handwerksbetrieben noch heute hergestellt. Sie sind wirklich wunderschön und Hand bemalt. Allerdings ist so ein Schmuckstück nicht ganz billig, schließlich ist es Handarbeit und somit jeder Topf ein Einzelstück. Dieser „Testa di moro“ (Bild unten), kostet je nach Größe, ab 145 € das Stück:

Hier nochmal im Großbildformat:

Und so sieht er von hinten aus, wirklich ein Prachtstück:

Die Töpfe kann man oft paarweise kaufen, also die Frau und der Mann*, dabei kann auch der Männerkopf weiß sein.

5 thoughts on “Testa di Moro – Der dunkelbraune Kopf

  1. Klar, “Mohrenkopf” als Blumenvase ist diskriminierend. Aber im historischen Kontext betrachtet entzieht sich der Begriff der Bewertung, da er ja seinerzeit offensichtlich nicht negativ sondern deskriptiv besetzt war. Heute pflegen wir eine Doppelmoral indem wir Afrikaner als „Multipigmentierte“ bezeichnen, zugleich aber Ressentiments gegen sie hegen und den Umgang meiden. Geschichte erzählt eben „Geschichten“ – die Deutung steht an anderer Stelle.

  2. Als die testa di moro entstanden snd (der Legende nach), war Mohrenkopf ganz und gar keine rassistische Bezeichnung. Ed ist schade, wenn historische Begebenheiten nicht mehr als solche erkannt werden dürfen.

  3. Hallo, dieses krankhafte Abändern von Namen die auf rassistische Hintergründe deuten könnten, nervt. Das sind sehr alte Traditionen und Kulturen, die man nicht ändern sollte. Viele Afrikaner in meinem Bekanntenkreis amüsieren sich darüber… sollen wir auch „Weißwurst“ „weiße Schokolade“ verbieten? Ich fühle mich schon etwas diskriminiert … Also weiter suchen:—) es gibt noch tausende Begriffe die wir ändern müssen…

  4. „Negerkopf“ ? Ist das ihr Ernst? Auch im Jahr 2018 ist das ein schon ein Schimpfwort gewesen. Eine bessere Wortwahl wäre „Kopf eines schwarzen Mannes“.

    Gruß

    Otto

    1. Hallo Otto,
      es handelt sich hier um eine direkte Übersetzung, aber Sie haben Recht, ich hab’s abgeändert.

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