Street Food Festival und Biomesse in Palermo.
Man glaubt es kaum, aber auch in Palermo gibt es das Streetfood Festival. Geschickt geplant wurde zur gleichen Zeit eine Biomesse im Botanischen Garten veranstaltet.
Ich fange mal im Botanischen Garten an, das war ja klug gemacht, einen solchen Ort für Bioprodukte zu wählen. Ich glaube auch deshalb, da der Botanische Garten eigentlich nach „Geldnot“ aussieht. Schließlich musste man Eintritt bezahlen, um die Messe besuchen zu können. Einen Botanischen Garten stelle ich mir schon gepflegt und mit tollen Blumen vor, die Bananen sahen ziemlich elendig aus und den Palmen* wurden schon seit Jahren die trockenen Blätter nicht mehr abgeschnitten. Aber es gab zum Glück auch noch nette Stellen, die nicht ganz so trostlos waren und von denen zeige ich dann doch lieber Fotos:
Der älteste Magnolienbaum
Und es gibt im Park sogar eine Besonderheit, den ältesten Ficus magnolioides, der satte 200 Jahre alt ist und sich wohl zwischenzeitlich in vielen Gärten und Parks auf Sizilien ausgebreitet hat. Er hinterlässt wirklich einen imposanten Eindruck, wie man an dem kleinen Jungen vergleichen kann:
Streetfood Festival und Biomesse in Palermo
Aber zurück zur Biomesse, es stellten ziemlich viele Produzenten ihre Bio-Produkte vor. Da gab es zum Beispiel eine Seife aus Eselmilch*, sizilianisches Bier* aus Süßholzwurzeln*, Bohnen mit 22 % pflanzlichem Eiweiß, Haselnüsse* und Mandeln* ,die noch nach dem Schmecken, was sie sind, Zwiebelcreme und Säfte aus Granatäpfeln und und und. Alles Bio und alles verspricht irgendwie gesund zu sein. Eins muss man den Italienern schon lassen, die Produkte sind Top verpackt und machen echt was her. Allerdings klappt es mit dem internationalen Marketing wohl nicht so. Schade, denn die Produkte sind wirklich erstklassig und müssen sich auch nicht verstecken:
Auf geht’s zum Streetfood Festival
Auf dem Streetfood Festival sah die ganze Sache dann schon anders aus. An manchen Ständen waren meterlange Schlangen, an anderen Ständen war tote Hose. Leider war das Fest etwas umständlich organisiert. Man musste sich zuerst Tickets am Ticket Point kaufen und die konnte man dann einlösen. Man konnte entscheiden zwischen einem „Ticket intero“ also einem ganzen Satz von Gutscheinen, der eine Hauptspeise, eine Süßspeise und ein Getränk beinhaltete oder die Gutscheine jeweils einzeln. Problem an der ganzen Sache war, wollte man noch eine zweite Hauptspeise, dann musste man sich nochmal so einen Ticket Point suchen, sich wieder in die Schlange stellen und sich dann wieder auf die Suche nach dem „Fressstand“ machen – gar nicht so einfach.
Aber die Mühe hatte sich gelohnt! Mein Brötchen aus einer alten Mehlsorte gebacken, mit einem „Schinken“ aus Thunfisch belegt, garniert mit Basilikum war schon eine besondere Spezialität. Auch wenn der Schinken einen dürftigen Eindruck macht, der Geschmack war so gigantisch, dass diese hauchdünne Scheibe tatsächlich reichte:
Gefolgt von weiteren Leckereien wie Falavel, und Sfincione (Typische Pizza aus Palermo), gab es zum süßen Abschluss noch eine Cassatella, eine Art mit Ricotta gefüllte Maultasche, die im Fett gebacken wurde:
Welch Überraschung, neben den ganzen internationalen Anbietern gab auch einen deutschen Aussteller der Sauerkraut mit Bratwurst anbot und in seinem zweiten Stand Kartoffelpuffer mit Apfelmus.
Auf jeden Fall war das Streetfood Festival wie auch die Biomesse einen Besuch wert. Sich im April bei über 20 Grad den Bauch vollzuschlagen, dass geht schon in Richtung 7. Himmel.