Frutta di Martorana selber machen

Frutta di Martorana selber machen. Eine typische sizilianische Spezialität, die für das Totenfest am 2. November vorbereitet wird.

Die Martorana oder Frutta di Martorana ist eine aus Mandelmasse hergestellte Masse, die dem Marzipan sehr ähnlich ist. Aus dieser Masse werden mithilfe von Formen Obst, Gemüse oder Fisch nachgebildet und bemalt. Wer geschickt ist, der kann die Figuren auch von Hand formen.

Diese Süßigkeit wird für den 2. November, dem Tag des Totenfestes, der in Deutschland am 24. November gefeiert wird, hergestellt. Da die Figuren aus Mandelmasse getrocknet werden müssen und danach 3 bis 4 Monate aufbewahrt werden können, kann man sie herstellen, sobald es wieder Mandelmehl zu kaufen gibt.

Wie so oft stammen Rezepte aus Klöstern. So wird auch behauptet, dass dieses Rezept aus dem Martorana Kloster stammt. Die Nonnen haben das Kloster für den damaligen Besuch des Papstes mit Figuren aus Marzipan geschmückt, da es im Garten aufgrund der Jahreszeit nicht mehr viel gab.

Früher wurde an Stelle des Zuckers Honig verwendet, der heute vermutlich wegen des hohen Preises durch Zucker ersetzt wird.

Den Teig kann man in zwei verschiedene Variationen herstellen. Das kalt- und das heiß-Verfahren. Ich verwende das heiß-Verfahren, bei dem der Zucker geschmolzen wird, da ich das Knirschen von Zucker zwischen den Zähnen einfach unangenehm finde.

Zutaten:

500 g feines Mandelmehl

125 ml Wasser

300 g Zucker

das ausgeschabte 1/2 Vanillestange

Zubereitung der Mandelmasse:

Zuerst wird der Zucker mit dem kalten Wasser zum Kochen gebracht, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Den Herd ausschalten und das Mandelmehl mit dem Ausgeschabten der Vanille einrühren. So lange rühren, bis die Masse fest und glatt ist und sich vom Topfboden löst.

Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und ihn etwas auskühlen lassen. Sobald man ihn mit den Händen kneten kann, solange kneten, bis er glatt ist. Durch das Kneten bekommt der Teig eine andere Konsistenz und wird homogener.

Formen und bemalen der Früchte

Die typischen Figuren werden mithilfe von Gipsformen hergestellt, die es in Haushaltswarengeschäften zu kaufen gibt. Aber einfache Früchte wie Orangen, Birnen, Äpfel und dergleichen kann man auch gut mit der Hand formen.

Die Formen werden mit Frischhaltefolie ausgekleidet, damit der Teig nicht darin festklebt. Den Überschuss mit einem Messer abschneiden und auf ein Tablett legen zum Trocknen. Denn die Früchte müssen mindestens einen Tag trocknen, bevor man sie bemalen kann. Werden sie zu früh bemalt, dann saugt der Teig die Farbe auf und sie verblasst.

Um typische Strukturen auf Obst etc. zu bekommen, kann man seiner Fantasie freien lauf lassen. Ich habe für die Struktur der Mandarine die fertig geformte Mandarine über die Oberfläche einer Käsereibe* gerollt.

Zum Bemalen der Früchte werden Lebensmittelfarben verwendet. Die Farbe unbedingt mit hochprozentigem Alkohol anrühren, damit die Früchte nicht schimmeln und die Farbe intensiver wird.

Einen entsprechenden Pinsel, der für Lebensmittel geeignet* ist, verwenden und die Früchte nach Lust und Laune bemalen.

Da auf Sizilien das Selbermachen von Martorana Früchten Tradition hat, kann man Blätter, Stile, Formen und sonstiges Zubehör kaufen. Ich verwende anstelle von Plastikblättern* und Stilen, echte Blätter und Stile. Habe mir mein Zubehör also einfach vom Baum geschnitten, das ist mir lieber als Plastik.

Haltbarkeit und Lagerung von Martorana Früchten

Die frutta di Martorana sollte auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahrt werden, sondern an einem kühlen und trockenen Ort. Auch sollten die Figuren nicht auf Heizungen getrocknet werden, um Trockenrisse zu vermeiden. Das Trocknen an der Luft ist aber wichtig, denn sonst könnten die Martorana Früchte schimmeln. Daher auch die von Hand geformten Früchte klein halten.

Wenn die eigenen Früchte fertig sind, dann bekommt man sie garantiert auch von Nachbarn und Freunden geschenkt.

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