Triscina di Selinunte. Triscina di Selinunte ist durch den missbräuchlichen Bau von Häusern berühmt geworden.
Ein in Streifen geschnittener Fleck
Es gibt solche Berühmtheiten und solche. Triscina di Selinunte oder auch kurz Triscina genannt, ist eine solche Berühmtheit im negativen Sinn. Hier wurden in den 1960er und 1970er Jahren Häuser ohne Baugenehmigung gebaut, aber nicht nur ein Paar, nein, eine ganze Stadt ist es geworden.
Wenn man baut ohne Plan und hier noch ohne städtebaulichen Plan, dann kommt das raus, was es geworden ist. Eine Stadt ohne Ortskern, ohne Straßennamen, ohne Flair und die Straßen getreu dem Motto, alle Wegen führen zum Strand. Von oben betrachtet sieht Triscina aus wie ein in Streifen geschnittener Flecken mit zwei Querschnitten. Auch die Anfahrt nach Triscina ist alles andere als nett. Es geht querfeldein auf holprigen Straßen vorbei an Olivenbaumplantagen, Weinplantagen und immer ein bisschen am Müll entlang. Aber meistens mit dem Gefühl sich verfahren zu haben und Google es auch nicht mehr blickt.
Häuser ohne Baugenehmigung
Marinella di Selinunte, also der Nachbarort von Triscina, dort wo der Eingang zu den Tempelanlagen von Selinunte liegt, ist nach dem gleichen Schema und ähnlicher Genehmigungsweise gebaut.
In den letzten Jahren wurde diesem Wildwuchs an Häusern Einhalt geboten und auch damit begonnen, Häuser ohne Baugenehmigungen wieder abzureißen. Die ursprüngliche Küste soll wieder hergestellt werden.
Triscina wie auch Marinella di Selinunte* gehören zur Stadt Castelvetrano*. Castelvetrano selbst liegt nicht direkt am Meer, mit ihren beiden Trabantenstädten wurden so kurzerhand Ferienhäuschen am Meer geschaffen, die den Städtern den Sommer versüßen sollen.
Einsam und verlassen am Sonntagmittag
Wie ich so außerhalb der Hauptsaison durch den Ort schlendere, komme ich mir schon ziemlich verlassen vor. Von den ca. 650 Einwohnern treffe ich keinen einzigen. Die Geschäfte sind komplett geschlossen und öffnen erst in der nächsten Saison wieder. Es gibt im Sommer sogar einen Medizinischen Dienst extra für Touristen. Mir sagt das allerdings, dass im Sommer die Hölle los ist und von Entspannung am Strand keine Spur sein wird. Jetzt jedenfalls sind die Strände leer und verlassen, dass was noch bleibt ist der Müll.
Eins ist klar, für die ca. 650 Einwohner gibt es wesentlich mehr Häuser als nötig wären. Aber das erklärt sich auch dadurch, dass viele Häuser dem Verfall preisgegeben sind und leer stehen, beschlagnahmt sind und der Rest, der nicht von den Eigentümern selbst bewohnt wird, wird vermietet oder steht zum Verkauf.
Ein Strand bis zum Horizont
Das einzige, was an Triscina schön ist, das ist der lange Sandstrand, der flach ins Meer abfällt und bis nach Tre Fontane reicht und auf der anderen Seite bis Selinunte. Hier kann man also ausgiebige Strandspaziergänge machen. Ob das für einen schönen Sommerurlaub ausreicht, das bleibt zu erforschen.